War da was? Oder: Neulich bei einer Premiere (2000)
Die der deutschen Zunge mächtigen Kulturfreunde Hermannstadts folgten letzten Donnerstag wie immer zahlreich dem Premieren-Ruf ins Radu-Stanca-Theater. Auf dem Programm stand ein Stück von Matei Visniec, „Clown gesucht“ und bereits die Einladung auf Hartpappe im Mehrfarbdruck kündete davon, daß sich einiges verändert hat. Das Foyer des Theaters machte dann einen geradezu kuscheligen Eindruck mit seinen niedrighängenden Tüchern und gepolsterten weißen Wänden. Sehr schön. Das Grüßen von Bekannten während des Wartens auf den Vorstellungsbeginn versetzte den Theaterbesucher ebenfalls in eine positiv-empathische Grundhaltung gegenüber dem, was der Abend noch zu bieten hatte.
„Clown gesucht“, das klang vielversprechend, klang nach Kinderstück oder zumindest nach etwas Humorvoll-Melancholischem, wahrscheinlich angesiedelt im Zirkus-Milieu, was sich beim Betreten des Zuschauerraums auch bestätigen sollte, da man sich als Zuschauer verwandelt sah in einen Zirkusbesucher, der am Rande der Manege, die hier mit bunten Schaumstoffelementen abgetrennt war, Platz nimmt. Konkretere Erwartungen hatte man für das Stück nicht mitgebracht, schließlich wußten vorher viele doch eher wenig über Autor und Stück zu berichten. Was erhoffte man sich also vom Besuch des Hermannstädter Musentempels? Vielleicht einmal etwas ganz anderes, vielleicht sogar einmal etwas.....Unterhaltsames? Die Voraussetzungen zumindest waren gegeben, das Theater empfing seine Besucher freundlich und mit offenen Armen und die Zuschauer waren bereit, sich auf die Kultur einzulassen, die sich ihnen darbieten würde. Nur das Stück, ach, das Stück meinte es (wieder einmal) nicht gut mit den Kulturfreunden. Blindlings scheint man hier das Talent zu besitzen, zielsicher die Stücke aus dem Hut aller zur Verfügung stehenden Theaterstücke zu ziehen, die mit nervenzerrüttender Beharrlichkeit so tun, als würden sie von wichtigen Dingen handeln. Dabei leider handeln sie nur davon, wie man eine kleine Schar von Schauspielern beliebig lange mit Belanglosigkeiten auf der Bühne hin- und hertreibt und sie dabei Worte und Sätze sprechen läßt, die wenig mehr als nichts bedeuten. Muß denn Theater so sein? Ich dachte immer, es sei eine (binnen)deutsche Überzeugung, daß Kultur und Kunst nur dann so genannt werden dürfen, wenn sie nicht unterhaltsam sind.
Keine Frage, es war schön, mal wieder im Theater gewesen zu sein. Es war auch schön, wieder einmal den Stimmen und den Künsten von Georg Potzolli, Wolfgang Ernst und natürlich Franz Kattesch huldigen zu dürfen. Gleichzeitig aber war es auch wieder schrecklich, einem unmotivierten, überflüssigen Stück beiwohnen zu müssen, das insgesamt ungefähr achteinhalb Stunden dauerte (habe nicht auf die Uhr geschaut).
Ach ja, wovon das Stück handelte: Erst ein, dann zwei, schließlich drei Clowns, die sich alle von früher kennen und nicht mehr die jüngsten sind, warten in der Manege eines Zirkus unter dem Aushang: „Alter Clown gesucht“. Während sie warten, machen sie sich gegenseitig schlecht. Wenn sie sich an die Vergangenheit erinnern, dann bewegt sich jedesmal eine von zwei verkleideten weiblichen Person, die eine singend, die andere schreitend, durch die Manege, um dann wieder zu verschwinden.
Und irgendwann war das Stück dann vorbei. Warum das Stück zu Ende war, ich weiß es nicht mehr, kann mich nur noch daran erinnern, daß es während der Vorstellung draußen geregnet hat, was der dramatische Höhepunkt des Abends war.
„Clown gesucht“, das klang vielversprechend, klang nach Kinderstück oder zumindest nach etwas Humorvoll-Melancholischem, wahrscheinlich angesiedelt im Zirkus-Milieu, was sich beim Betreten des Zuschauerraums auch bestätigen sollte, da man sich als Zuschauer verwandelt sah in einen Zirkusbesucher, der am Rande der Manege, die hier mit bunten Schaumstoffelementen abgetrennt war, Platz nimmt. Konkretere Erwartungen hatte man für das Stück nicht mitgebracht, schließlich wußten vorher viele doch eher wenig über Autor und Stück zu berichten. Was erhoffte man sich also vom Besuch des Hermannstädter Musentempels? Vielleicht einmal etwas ganz anderes, vielleicht sogar einmal etwas.....Unterhaltsames? Die Voraussetzungen zumindest waren gegeben, das Theater empfing seine Besucher freundlich und mit offenen Armen und die Zuschauer waren bereit, sich auf die Kultur einzulassen, die sich ihnen darbieten würde. Nur das Stück, ach, das Stück meinte es (wieder einmal) nicht gut mit den Kulturfreunden. Blindlings scheint man hier das Talent zu besitzen, zielsicher die Stücke aus dem Hut aller zur Verfügung stehenden Theaterstücke zu ziehen, die mit nervenzerrüttender Beharrlichkeit so tun, als würden sie von wichtigen Dingen handeln. Dabei leider handeln sie nur davon, wie man eine kleine Schar von Schauspielern beliebig lange mit Belanglosigkeiten auf der Bühne hin- und hertreibt und sie dabei Worte und Sätze sprechen läßt, die wenig mehr als nichts bedeuten. Muß denn Theater so sein? Ich dachte immer, es sei eine (binnen)deutsche Überzeugung, daß Kultur und Kunst nur dann so genannt werden dürfen, wenn sie nicht unterhaltsam sind.
Keine Frage, es war schön, mal wieder im Theater gewesen zu sein. Es war auch schön, wieder einmal den Stimmen und den Künsten von Georg Potzolli, Wolfgang Ernst und natürlich Franz Kattesch huldigen zu dürfen. Gleichzeitig aber war es auch wieder schrecklich, einem unmotivierten, überflüssigen Stück beiwohnen zu müssen, das insgesamt ungefähr achteinhalb Stunden dauerte (habe nicht auf die Uhr geschaut).
Ach ja, wovon das Stück handelte: Erst ein, dann zwei, schließlich drei Clowns, die sich alle von früher kennen und nicht mehr die jüngsten sind, warten in der Manege eines Zirkus unter dem Aushang: „Alter Clown gesucht“. Während sie warten, machen sie sich gegenseitig schlecht. Wenn sie sich an die Vergangenheit erinnern, dann bewegt sich jedesmal eine von zwei verkleideten weiblichen Person, die eine singend, die andere schreitend, durch die Manege, um dann wieder zu verschwinden.
Und irgendwann war das Stück dann vorbei. Warum das Stück zu Ende war, ich weiß es nicht mehr, kann mich nur noch daran erinnern, daß es während der Vorstellung draußen geregnet hat, was der dramatische Höhepunkt des Abends war.
Ambulito - 3. Jun, 17:50