Die weltabgewandte Seite der Sprachförderung (2002)
Schaut man auf die aktuelle Debatte bezüglich des Standes der deutschen Sprache in der Welt, so lässt sich zweierlei feststellen. Einerseits muss man zu dem Ergebnis kommen, dass die Stellung des Deutschen in der ganzen Welt zurückgeht, und dass selbst in den Ländern Osteuropas, die nach der politischen Wende einen wahren Boom beim Erlernen der deutschen Sprache erlebten, mittlerweile die Situation wieder eine andere ist und das Deutsche auch hier von anderen Sprachen – vor allem, muss das noch erwähnt werden? dem Englischen - zurückgedrängt wird. Dieser Zustand und diese Entwicklung wurden in den letzten Jahren ausführlichst beobachtet und beschrieben (z.B. vom DAAD). Andererseits bemerkt man aber noch etwas: Die Verantwortlichen machen sich Gedanken, das Auswärtige Amt und seine kulturellen und wissenschaftlichen Repräsentanten suchen nach Wegen aus der Krise, wenn auch nicht, um die Tendenz im allgemeinen und das Englische im besonderen aufzuhalten, so doch, um zumindest den Status Quo zu sicher und zu festigen.
Anstrengungen in unterschiedlichste Richtungen werden unternommen, um die deutsche Sprache im Ausland zu erhalten und zu fördern. Dieser Aktionismus ist natürlich zu loben und nach Kräften zu unterstützen. Wenn man sich die Projekte und Aktionen aber genauer anschaut, dann stellt sich die Frage, ob wirklich alles so durchdacht ist und ob das Geld, welches dafür verwendet wird, nicht womöglich effektiver hätte eingesetzt werden können. Manchmal sind es fast banale Erkenntnisse, die dem kommen, der Zeit und Gelegenheit hat, sich in die spezifischen Umstände der konkreten sprachlichen Situation eines Landes einzufühlen.
Ich möchte drei Beispiele nennen, die in ihrer Konsequenz zu Handlungsanweisungen führen, die sich in ihrer Substanz wesentlich von dem unterscheiden, was von offizieller deutscher Seite für die Förderung der deutschen Sprache im Ausland getan wird.
Die Beispiele betreffen alle die Situation des Deutschen in Rumänien, auch und nicht zuletzt, weil dort über Jahrhunderte hinweg eine deutsche Sprachinsel existierte, die in der Fülle und Vielfalt ihrer kulturellen Verzweigungen wahrscheinlich einmalig ist. Spätestens seit den Veränderungen nach 1989 fand ein nicht zu übersehender Exodus statt, der den Großteil der Siebenbürger Sachsen, der Banater und Sathmarer Schwaben und der Berglanddeutschen nach Deutschland brachte. Dabei hat im Lande selbst eine interessante Veränderung stattgefunden. Die über die Jahrhunderte entwickelte kulturelle Infrastruktur mit ihren deutschen Ausbildungsstätten, also den deutschen Kindergärten, Grundschulen und Gymnasien wird heute stärker als je zuvor von rumänischer Seite genutzt, d.h. rumänische Familien, die zu der deutschen Kultur nicht unbedingt einen Bezug haben, schicken ihre Kinder in deutsche Kindergärten und auf deutsche Schulen, die weiterhin in Siebenbürgen und im Banat existieren. Die Studierenden, die man an den Germanistik-Lehrstühlen in Sibiu, Cluj-Napoca, Brasov oder Timisoara (ich könnte auch sagen: in Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg oder Temeschwar) antrifft, verfügen über hervorragende Kenntnisse der deutschen Sprache und ihre sprachliche Kompetenz lässt in der Regel nichts zu wünschen übrig. Doch leider gehen auch hier langsam die Zahlen zurück, deutsche Schulklassen werden kleiner und manche müssen ganz schließen, da immer weniger Menschen sich für die deutsche Sprache interessieren.
In Bukarest, nicht gerade bekannt für seine große Zahl an deutschsprachigen Menschen (die es ja auch nicht hat) traf ich in einer Auto-Werkstatt einen Kfz-Mechaniker, der – wie sich herausstellte – fließend Deutsch sprach. Auf meine Frage antwortete er, dass er in der Schule Deutsch gelernt habe und diese Kenntnisse ihm in seinem Beruf sehr geholfen haben. Vor einigen Jahren noch waren nämlich alle Handbücher und Listen für die Fahrzeuge, mit denen er zu tun hatte, ausschließlich in deutscher Sprache vorhanden. Inzwischen aber gäbe es keine deutschen Handbücher mehr, sondern nur noch englische. Interessant ist vielleicht am Rande, dass es sich um die Generalvertretung einer amerikanischen Automarke handelte (die allerdings auch in Deutschland Autos produziert). Wie die Situation bei den Vertretungen deutscher Automarken aussieht, habe ich nicht überprüft, doch kann ich mir vorstellen, dass dort die Handbücher ebenfalls auf englisch vorliegen.
Doch zurück nach Siebenbürgen und zu den jungen und jugendlichen Deutschsprechern und –lernern dort.
Es gibt z.B. in Sibiu eine Vielzahl von Bibliotheken, die alle über mehr oder minder große Mengen an deutschen Büchern verfügen. Einen Überblick darüber, was es für deutsche Bücher in welcher Bibliothek gibt, hat der interessierte Laie nicht und oft scheint es, als ob selbst die Fachleute nicht Bescheid wüssten. Von offizieller deutscher Seite wurde und wird der an deutscher Literatur Interessierte in Hermannstadt tatkräftig unterstützt, doch wird ihm nicht der Zugang zu der bereits vorhandenen Literatur erleichtert, sondern es werden Berge von neuer Literatur an diverse Stellen gespendet und gestiftet, die das Chaos und die Menge der ungelesenen Bücher noch vergrößern.
Natürlich hat die Versorgung mit aktueller, neuer Literatur durchaus ihre Berechtigung und ist gerade im Ausland außerordentlich wichtig. Dennoch sollte man zuerst die vorhandenen Bestände sichten und systematisch katalogisieren, so ein Bewusstsein für die bereits vor Ort existierende Literatur wie auch eine funktionierende Infrastruktur für die Systematisierung und Katalogisierung der Bücher schaffen, damit nicht die neuen Bücher ebenso schwer greifbar sind wie die vorhandenen Werke. Oft genug geschieht es, dass Buchspenden nicht einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, sondern in ihren Kisten verbleibend in irgendwelchen Kellern eingelagert werden, oder auf privaten Bücherregalen zu stehen kommen.
Zum Glück gibt es für den an deutscher Sprache Interessierten noch andere Medien. Genau das wird ja – wie allgemein bekannt ist – von offizieller Seite auch gebührend unterstützt und so ist die Deutsche Welle in Rumänien im Kabelnetz zu empfangen. Oft genug allerdings, und der Eindruck mag täuschen, womöglich überwiegend (was am zufälligen Einschalten des Autors gelegen haben mag), sendete DW auf Englisch, und nur gelegentlich konnte man Programme auf Deutsch und – ungefähr genau so oft – auf Spanisch sehen.
Die Studierenden schien das aber nicht weiter zu stören, denn über irgendeine Sendung der Deutschen Welle konnte man sie niemals diskutieren hören. Wohl aber über das reguläre Programm von RTL2, von Sat1, von Pro7 und von VIVA, alles Kanäle, die ebenfalls über das rumänische Kabelnetz zu empfangen sind. Über alle Sendungen, die dort liefen, waren die rumänischen Studierenden bestens im Bilde und häufig gab es in diesem Zusammenhang interessante Diskussionsanlässe , ob es „Big Brother“ war oder eine Talk-Show a la „Bärbel Schäfer“, die nicht erst raffiniert didaktisiert vermittelt werden mussten, sondern die aufgrund eines genuinen Interesses von studentischer Seite angeregt wurden.
Wenn man nun das Programm der Deutschen Welle mit dem eines der genannten Privatsender vergleicht, dann schneidet letzteres natürlich in vielfacher Hinsicht schlechter ab. In einem Punkt aber lässt es das offiziell geförderte Kulturprogramm weit hinter sich, ein Punkt, der, gerade wenn es um die Vermittlung von Sprachkenntnissen und einem Verständnis von einer fremden Gesellschaft geht, von eminenter Bedeutung ist: Das Programm von Pro7, Sat1 und VIVA interessiert junge Leute und motiviert sie, die dort vermittelten Inhalte zu verstehen, mit anderen Worten: motiviert sie sich mit der deutschen Sprache auseinander zu setzen.
Die Erfahrung zeigt, dass der Weg zu einer Sprache immer am besten über Inhalte verläuft. Sprache ist niemals Selbstzweck und freiwillig wird niemand eine Sprache lernen, wenn der Grund nicht auf der Hand (oder vor den Augen liegt). Wenn der Automechaniker die Handbücher und Anleitungen zu einem neuen Fahrzeugtyp auf deutsch findet und wenn der Jugendliche das neue Interview mit seiner Lieblingsband auf deutsch bei VIVA sehen kann, dann wird er sich sicherlich nicht eine Dokumentation über deutsche Trachten – womöglich noch auf spanisch – bei der Deutschen Welle anschauen, sondern er und der Mechaniker werden ein von sich aus begründetes Interesse daran haben, diese Sprache zu lernen. Zu Zeiten von Einstein und Werner von Braun wurde die überwiegende Mehrheit der Fachpublikationen in der Physik weltweit auf deutsch verfasst und wer Physik studierte, hat natürlich auch deutsch gelernt. Wenn heute die deutsche Physik ... aber das gehört nicht hierher und ist sattsam bekannt.
Wenn heute die deutschen Kultusministerien zu der Erkenntnis kommen, dass in der Schule vielleicht „Harry Potter“ gelesen und erst später zu den Klassikern übergegangen werden soll, um die Schülerschaft überhaupt zum Lesen bringen, dann spiegelt diese Erkenntnis nichts anderes wieder als das bereits Gesagte. Es muss ein Bezug für den Lernenden bestehen zwischen dem Lernstoff und seinem Leben, ohne Motivation erreicht der beste Lehrer im Idealfall nur einen Bruchteil von dem, was ein interessierter Schüler sich ohne raffinierte Planung aus Eigenantrieb aneignen kann.
Leider hat sich diese Erkenntnis bei den Anstrengungen um die Förderung der deutschen Sprache im Ausland noch nicht durchgesetzt. Stattdessen wird mit Riesenaufwand eine weltabgewandte, ineffiziente und langfristig ins Leere verlaufende Scheinförderung betrieben, die letztendlich der deutschen Sprache im Ausland womöglich eher schadet als nutzt.
Anstrengungen in unterschiedlichste Richtungen werden unternommen, um die deutsche Sprache im Ausland zu erhalten und zu fördern. Dieser Aktionismus ist natürlich zu loben und nach Kräften zu unterstützen. Wenn man sich die Projekte und Aktionen aber genauer anschaut, dann stellt sich die Frage, ob wirklich alles so durchdacht ist und ob das Geld, welches dafür verwendet wird, nicht womöglich effektiver hätte eingesetzt werden können. Manchmal sind es fast banale Erkenntnisse, die dem kommen, der Zeit und Gelegenheit hat, sich in die spezifischen Umstände der konkreten sprachlichen Situation eines Landes einzufühlen.
Ich möchte drei Beispiele nennen, die in ihrer Konsequenz zu Handlungsanweisungen führen, die sich in ihrer Substanz wesentlich von dem unterscheiden, was von offizieller deutscher Seite für die Förderung der deutschen Sprache im Ausland getan wird.
Die Beispiele betreffen alle die Situation des Deutschen in Rumänien, auch und nicht zuletzt, weil dort über Jahrhunderte hinweg eine deutsche Sprachinsel existierte, die in der Fülle und Vielfalt ihrer kulturellen Verzweigungen wahrscheinlich einmalig ist. Spätestens seit den Veränderungen nach 1989 fand ein nicht zu übersehender Exodus statt, der den Großteil der Siebenbürger Sachsen, der Banater und Sathmarer Schwaben und der Berglanddeutschen nach Deutschland brachte. Dabei hat im Lande selbst eine interessante Veränderung stattgefunden. Die über die Jahrhunderte entwickelte kulturelle Infrastruktur mit ihren deutschen Ausbildungsstätten, also den deutschen Kindergärten, Grundschulen und Gymnasien wird heute stärker als je zuvor von rumänischer Seite genutzt, d.h. rumänische Familien, die zu der deutschen Kultur nicht unbedingt einen Bezug haben, schicken ihre Kinder in deutsche Kindergärten und auf deutsche Schulen, die weiterhin in Siebenbürgen und im Banat existieren. Die Studierenden, die man an den Germanistik-Lehrstühlen in Sibiu, Cluj-Napoca, Brasov oder Timisoara (ich könnte auch sagen: in Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg oder Temeschwar) antrifft, verfügen über hervorragende Kenntnisse der deutschen Sprache und ihre sprachliche Kompetenz lässt in der Regel nichts zu wünschen übrig. Doch leider gehen auch hier langsam die Zahlen zurück, deutsche Schulklassen werden kleiner und manche müssen ganz schließen, da immer weniger Menschen sich für die deutsche Sprache interessieren.
In Bukarest, nicht gerade bekannt für seine große Zahl an deutschsprachigen Menschen (die es ja auch nicht hat) traf ich in einer Auto-Werkstatt einen Kfz-Mechaniker, der – wie sich herausstellte – fließend Deutsch sprach. Auf meine Frage antwortete er, dass er in der Schule Deutsch gelernt habe und diese Kenntnisse ihm in seinem Beruf sehr geholfen haben. Vor einigen Jahren noch waren nämlich alle Handbücher und Listen für die Fahrzeuge, mit denen er zu tun hatte, ausschließlich in deutscher Sprache vorhanden. Inzwischen aber gäbe es keine deutschen Handbücher mehr, sondern nur noch englische. Interessant ist vielleicht am Rande, dass es sich um die Generalvertretung einer amerikanischen Automarke handelte (die allerdings auch in Deutschland Autos produziert). Wie die Situation bei den Vertretungen deutscher Automarken aussieht, habe ich nicht überprüft, doch kann ich mir vorstellen, dass dort die Handbücher ebenfalls auf englisch vorliegen.
Doch zurück nach Siebenbürgen und zu den jungen und jugendlichen Deutschsprechern und –lernern dort.
Es gibt z.B. in Sibiu eine Vielzahl von Bibliotheken, die alle über mehr oder minder große Mengen an deutschen Büchern verfügen. Einen Überblick darüber, was es für deutsche Bücher in welcher Bibliothek gibt, hat der interessierte Laie nicht und oft scheint es, als ob selbst die Fachleute nicht Bescheid wüssten. Von offizieller deutscher Seite wurde und wird der an deutscher Literatur Interessierte in Hermannstadt tatkräftig unterstützt, doch wird ihm nicht der Zugang zu der bereits vorhandenen Literatur erleichtert, sondern es werden Berge von neuer Literatur an diverse Stellen gespendet und gestiftet, die das Chaos und die Menge der ungelesenen Bücher noch vergrößern.
Natürlich hat die Versorgung mit aktueller, neuer Literatur durchaus ihre Berechtigung und ist gerade im Ausland außerordentlich wichtig. Dennoch sollte man zuerst die vorhandenen Bestände sichten und systematisch katalogisieren, so ein Bewusstsein für die bereits vor Ort existierende Literatur wie auch eine funktionierende Infrastruktur für die Systematisierung und Katalogisierung der Bücher schaffen, damit nicht die neuen Bücher ebenso schwer greifbar sind wie die vorhandenen Werke. Oft genug geschieht es, dass Buchspenden nicht einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, sondern in ihren Kisten verbleibend in irgendwelchen Kellern eingelagert werden, oder auf privaten Bücherregalen zu stehen kommen.
Zum Glück gibt es für den an deutscher Sprache Interessierten noch andere Medien. Genau das wird ja – wie allgemein bekannt ist – von offizieller Seite auch gebührend unterstützt und so ist die Deutsche Welle in Rumänien im Kabelnetz zu empfangen. Oft genug allerdings, und der Eindruck mag täuschen, womöglich überwiegend (was am zufälligen Einschalten des Autors gelegen haben mag), sendete DW auf Englisch, und nur gelegentlich konnte man Programme auf Deutsch und – ungefähr genau so oft – auf Spanisch sehen.
Die Studierenden schien das aber nicht weiter zu stören, denn über irgendeine Sendung der Deutschen Welle konnte man sie niemals diskutieren hören. Wohl aber über das reguläre Programm von RTL2, von Sat1, von Pro7 und von VIVA, alles Kanäle, die ebenfalls über das rumänische Kabelnetz zu empfangen sind. Über alle Sendungen, die dort liefen, waren die rumänischen Studierenden bestens im Bilde und häufig gab es in diesem Zusammenhang interessante Diskussionsanlässe , ob es „Big Brother“ war oder eine Talk-Show a la „Bärbel Schäfer“, die nicht erst raffiniert didaktisiert vermittelt werden mussten, sondern die aufgrund eines genuinen Interesses von studentischer Seite angeregt wurden.
Wenn man nun das Programm der Deutschen Welle mit dem eines der genannten Privatsender vergleicht, dann schneidet letzteres natürlich in vielfacher Hinsicht schlechter ab. In einem Punkt aber lässt es das offiziell geförderte Kulturprogramm weit hinter sich, ein Punkt, der, gerade wenn es um die Vermittlung von Sprachkenntnissen und einem Verständnis von einer fremden Gesellschaft geht, von eminenter Bedeutung ist: Das Programm von Pro7, Sat1 und VIVA interessiert junge Leute und motiviert sie, die dort vermittelten Inhalte zu verstehen, mit anderen Worten: motiviert sie sich mit der deutschen Sprache auseinander zu setzen.
Die Erfahrung zeigt, dass der Weg zu einer Sprache immer am besten über Inhalte verläuft. Sprache ist niemals Selbstzweck und freiwillig wird niemand eine Sprache lernen, wenn der Grund nicht auf der Hand (oder vor den Augen liegt). Wenn der Automechaniker die Handbücher und Anleitungen zu einem neuen Fahrzeugtyp auf deutsch findet und wenn der Jugendliche das neue Interview mit seiner Lieblingsband auf deutsch bei VIVA sehen kann, dann wird er sich sicherlich nicht eine Dokumentation über deutsche Trachten – womöglich noch auf spanisch – bei der Deutschen Welle anschauen, sondern er und der Mechaniker werden ein von sich aus begründetes Interesse daran haben, diese Sprache zu lernen. Zu Zeiten von Einstein und Werner von Braun wurde die überwiegende Mehrheit der Fachpublikationen in der Physik weltweit auf deutsch verfasst und wer Physik studierte, hat natürlich auch deutsch gelernt. Wenn heute die deutsche Physik ... aber das gehört nicht hierher und ist sattsam bekannt.
Wenn heute die deutschen Kultusministerien zu der Erkenntnis kommen, dass in der Schule vielleicht „Harry Potter“ gelesen und erst später zu den Klassikern übergegangen werden soll, um die Schülerschaft überhaupt zum Lesen bringen, dann spiegelt diese Erkenntnis nichts anderes wieder als das bereits Gesagte. Es muss ein Bezug für den Lernenden bestehen zwischen dem Lernstoff und seinem Leben, ohne Motivation erreicht der beste Lehrer im Idealfall nur einen Bruchteil von dem, was ein interessierter Schüler sich ohne raffinierte Planung aus Eigenantrieb aneignen kann.
Leider hat sich diese Erkenntnis bei den Anstrengungen um die Förderung der deutschen Sprache im Ausland noch nicht durchgesetzt. Stattdessen wird mit Riesenaufwand eine weltabgewandte, ineffiziente und langfristig ins Leere verlaufende Scheinförderung betrieben, die letztendlich der deutschen Sprache im Ausland womöglich eher schadet als nutzt.
Ambulito - 3. Jun, 18:43